Aus für Lift von Zell nach Saalbach
8. Jänner 2009 | 09:34 | | Anton Kaindl (SN).
Zell und Saalbach begraben die Pläne für eine Liftverbindung. Die Schmittenhöhe investiert 65 Mill. Euro in Abfahrt nach Piesendorf.
Anton Kaindl
Zell am See (SN). Der seit vielen Jahren diskutierte Plan, eine Liftverbindung zwischen Zell am See und Saalbach zu bauen, wurde begraben.
„Aus heutiger Sicht spielt das keine Rolle“, sagt Erich Egger, der neue Chef der Schmittenhöhebahn. Da in Salzburg die Neuerschließung von Skigebieten nicht erlaubt ist, glaubt Egger, dass eine Genehmigung, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu bekommen sei.
Derselben Meinung ist auch Peter Mitterer, Bürgermeister von Saalbach-Hinterglemm und Geschäftsführer der Hinterglemmer Bergbahnen. „Durch die vielen Auflagen ist das Projekt fern der Realität“, sagt Mitterer. „Es hat für uns derzeit keine Relevanz.“
Noch vor zwei Jahren wurde in Zell am See und Saalbach davon gesprochen, mit den Vorarbeiten für die Verbindung zu beginnen. Ob sie in zehn oder 20 Jahren doch wieder ein Thema werde, könne aus heutiger Sicht natürlich nicht gesagt werden, betonen Egger und Mitterer.
Die Schmittenhöhebahn setzt in den kommenden Jahren andere Prioritäten. Größte Investition ist die Abfahrt Richtung Piesendorf. Die Arbeitsgruppe Skianlagen beim Land hat im Dezember grünes Licht für das Projekt „Hochsonnberg“ gegeben. Egger rechnet mit Kosten von bis zu 65 Mill. Euro. Neben der Zubringerbahn umfasst das Projekt auch drei neue Sechsersessellifte.
„Derzeit wird die Umweltverträglichkeitserklärung aufbereitet“, sagt Egger. „Wir sind in Abstimmung mit den Behörden sehr um ein gutes Projekt bemüht. Während der Bauarbeiten werden Bagger den Boden abheben und später wieder zurücksetzen. Das ist sehr aufwändig.“ Egger rechnet damit, dass sich die Genehmigungsprozedur noch über zwei Jahre ziehen wird. Wenn alles gut läuft, können die Arbeiten frühestens 2011 beginnen. Die Bauzeit beträgt drei Jahre.
Die neue Abfahrt nach Pie sen dorf hatte auch für Kritik gesorgt, weil sie auf der Sonnseite liegt. Egger teilt die Bedenken nicht. Die Lage sei mit jener der Sonnenalmbahn vergleichbar. Auch dort gebe es keine Probleme mit dem Schnee. „Und die drei Sessellifte liegen ohnehin im Höhenbereich. Natürlich werden wir aber auch beschneien.“
Hauptgrund für die große Investition ist die Entlastung der bestehenden Anlagen. Vor allem in den Ferienwochen wird es in Zell am See auf den Pisten und auch auf den Parkplätzen bei den Talstationen eng. Bis zu 14.000 Skifahrer tummeln sich auf 77 Pistenkilometern. Die Hoteliers berichten über Kritik seitens der Gäste.
„Die Region hat sich weiterentwickelt, aber das Skigebiet ist kaum gewachsen“, sagt Egger. „Wir brauchen dringend mehr Skifläche. Und die neue Bahn bringt auch eine Verkehrsentlastung in Schüttdorf.“
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